Coating – die "zweite Haut" für frische Früchte

Damit Obst länger haltbar bleibt...



(BZfE) – Frisches Obst und Gemüse sind nur begrenzt haltbar – oft zum Leidwesen der Supermärkte. Sie müssen diese Lebensmittel rechtzeitig verkaufen, sonst landen unverkäufliche Früchte im Müll. Manche Handelsunternehmen vermarkten deshalb verschiedene Obst- und Gemüsearten in Plastikverpackungen oder in Folie, damit die Früchte lange Transportwege besser überstehen und länger haltbar sind.

 

Große Supermarktketten setzen hierzulande nun auf das sogenannte Coating (engl., ummanteln, beschichten). Darunter versteht man das Überziehen der Frucht mit einer hauchdünnen Schutzschicht. Diese zweite Haut soll dafür sorgen, dass die Frucht weniger Wasser verliert und von außen weniger Sauerstoff eindringen kann. Somit wird der Reifeprozess verlangsamt und die Frucht ist zwei- bis dreimal so lange frisch wie ganz ohne „Verpackung“. Das Coating soll farb-, geruch- und geschmacklos und auch essbar sein. Momentan verkaufen einige Supermärkte Avocados, Orangen und Mandarinen mit diesem Überzugmittel.

 

Derzeit sind zwei Coating-Mittel zugelassen. Sie bestehen auf der Basis von pflanzlichen Fetten bzw. auf Zucker und pflanzlichen Ölen. Lebensmittelrechtlich handelt es sich um die Zusatzstoffe E 471 bzw. E 473. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind diese Überzugmittel sicher. Derzeit ist das Behandeln der Früchte mit diesen Überzugmitteln nicht kennzeichnungspflichtig – mit einer Ausnahme: Für Zitrusfrüchte (Orangen, Mandarinen, Zitronen) greift die EU-Vermarktungsnorm, wonach die Behandlung nach der Ernte mit chemischen Stoffen (dazu zählen auch E 471 und E 473) gekennzeichnet werden muss, z. B. „behandelt mit E 471“. Supermarktketten propagieren jedoch die neue Technologie und weisen mit dem jeweiligen Hersteller-Logo auf den Früchten auf das Coating-Verfahren hin.

 

Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) möchte nun in wissenschaftlichen Untersuchungen herausfinden, wie die Coating-Substanzen auf die Inhaltsstoffe in den Früchten wirken.

 

Das Bundeszentrum für Ernährung hat zu dem Thema einen neuen Beitrag unter:

www.bzfe.de/inhalt/coating-36284.html

Hedda Thielking,

 

www.bzfe.de